4 Wochen Afrika pur in Kenia und Tansania 2002
Wir haben bereits zahlreiche Keniareisen des ASC, verbunden mit allen im Programm angebotenen Wochen- und beinahe allen Kurzsafaris, genießen können. Lediglich die Tansania-Safari, deren Buchung wir bis dato aus den verschiedensten Gründen nie schafften, bei den Wochensafaris und von den Kurzsafaris das ASC-eigene Kimanagebiet, hatten wir bis dato noch nicht gesehen, ebenso die nordkenianische Insel Lamu. Wir möchten diese Gelegenheit dazu nutzen, um auch die Qualitäten des ASC, die leider vielen nicht bekannt sind, wir jedoch bereits des öfteren genutzt haben, hervorzuheben, nämlich jene als Reiseveranstalter nicht nur für Keniareisen, sondern auch für Pauschal- und Individualreisen zu allen sonstigen nur irgendwie möglichen Destinationen
Am Heiligen Abend 2001 haben wir uns dann selbst eines der schönsten Geschenke überhaupt gemacht und kurz vor Dienstschluss genau diese unsere Wunschziele in einem unter der bewährt fachkundigen Beratung unserer „persönlichen“ Betreuerin Beatrix Aschenwald zusammengestellten ASC-Paket für die Zeit von 05. April bis 05. Mai 2002 gebucht.
Am 05. April war es endlich soweit und wir hoben planmäßig von Wien in Richtung Mombasa ab, wobei wir hier die erste positive Überraschung erlebten: Entgegen einigen „Unkenmeldungen“, die den neuen Airbus 310 der zum ASC gehörenden African Safari Airways (ASA) betrafen, entpuppte sich dieser „Flüsterjet“ als absolut leises (für uns das leiseste überhaupt – als Vielflieger haben wir genügend Vergleiche!) und angenehmes Fluggerät und insbesondere die von uns gebuchte Royal Class übertraf sogar noch alle Erwartungen (wir kannten natürlich von unseren früheren Reisen auch die betagte, aber sehr angenehme DC 10-30). Service, Freundlichkeit und Verpflegung an Bord brauchen einen Vergleich mit renommierten Linienfluggesellschaften keineswegs zu scheuen, im Gegenteil, hier könnte sich manche Airline ein Scheibchen abschneiden.
Nach der Ankunft in Mombasa und dem relativ raschen, daher sehr angenehmen Auschecken brachte uns der ASC-Bus gemeinsam mit einigen wenigen anderen Gästen, die allerdings nur bis zum „Seahorse“ mitfuhren (dann waren wir beide alleine) zu unserem „Stammhotel“, dem „Watamu-Beach“, wobei bereits diese 100 Kilometer Anfahrt aufgrund der tollen Landschaft und abwechslungsreichen Vegetation echtes Afrikafeeling vermitteln. Sofort nach der Ankunft im Watamu fühlten wir uns wie zu Hause und der erste Eindruck ließ vermuten, dass diese wohl ursprünglichste Anlage des ASC unter einer hervorragender Leitung steht, was sich in den folgenden Wochen auch tatsächlich bestätigt hat. Ressort-Manager Helmut Marx und seine Frau ermöglichen dem Gast totale Entspannung und Erholung, wobei einem fast jeder Wunsch von den Lippen abgelesen wird: Das Personal ist freundlich und zuvorkommend, die Bungalows sauber und gepflegt (besonders zu empfehlen sind hier die beiden toll ausgestatteten Honeymoon-Bungalows in bester Lage am Cliff!!), ebenso die Gartenanlage, die ein besonderes Lob verdient, die Verpflegung hervorragend und abwechslungsreich. Nicht unerwähnt soll aber auch der stellvertretende Ressort-Manager, Jonas Agandi, bleiben, der aufgrund der urlaubsbedingten Abwesenheit von Herr Marx die Geschicke im Watamu perfekt lenkte und für alle Anliegen ein offenes Ohr hatte. Für uns besonders angenehm war, dass – bedingt durch die Nebensaison lediglich zwischen 22 (Minimum) und 46 (Maximum) Gäste anwesend waren.
Am 10. April brachen wir dann zur lange herbeigesehnten Wochensafari nach Tansania auf. Mit der Skytrail-Twin-Otter flogen wir vom Bamburi-Airfield vorbei am Kilimanjaro nach Namanga, wo unsere Safari-Gruppe (insgesamt 8 Personen) von 2 Fahrzeugen (je 4 Personen – sehr komfortabel!) des tansanianischen ASC-Partners „Bushbuck“ übernommen wurde. Gleich an dieser Stelle höchstes Lob über dieses Safariunternehmen, dessen Organisation ähnlich perfekt ist wie jene des ASC selbst. In den kommenden Tagen hatten wir die Gelegenheit, die wohl einzigartige Fauna und Flora Tansanias kennen zu lernen, wobei uns die Safari zunächst in den Tarangire Nationalpark, dann auf und in den weltberühmten und nicht zu Unrecht als 8. Weltwunder bezeichneten Ngorongoro-Krater, in die Serengeti, dann noch einmal auf den Ngorongoro-Krater und zuletzt an den Lake Mayara führte. Besonders beeindruckend war die Landschaft in und um den Ngorongoro-Krater, aber auch die Tierwelt im Inneren des Kraters mit seinen immerhin 20 Kilometern Durchmesser. Nicht ganz so ergiebig war dann der Tierreichtum in der Serengeti, was allerdings auf die jahreszeitlich bedingte „Migration“ zurückzuführen und uns bereits im Voraus bekannt war. Dafür haben wir aber Dank des Spürsinns unseres Fahrer Abbas die seltene Gelegenheit gehabt, einen Leoparden völlig frei auf einem Felsen zu beobachten. Im Lake Manyara Nationalpark konnten wir – was auch nicht jedem gegönnt ist – sogar eine Besonderheit beobachten, die es anscheinend nur dort gibt: Löwen, die nach ihrer Mahlzeit in den Astgabeln der Akazien Schutz vor den in Bodennähe sehr lästigen Tse-Tse-Fliegen suchen. Erwähnenswert bei dieser Safari sind die Lodges, die an Luxus wesentlich mehr (eigentlich beinahe schon zu viel) bieten, als man sich von einer Safari erwarten würde – lediglich das Lake Manyara Hotel ist hier trotz der herrlichen Lage mit Blick auf den See eine (unrühmliche) Ausnahme, da es alt und komplett abgewohnt ist und nicht in das Gesamtbild der Safari passt (mittlerweile erfolgt die Unterbringung in der wirklich tollen Serena Manyara Lodge – siehe auch unseren Bericht vom Mai 2003 weiter unten). Nur allzu schnell ist die Zeit vergangen und wir mussten wieder zurück an die Küste.
Nach einem nur kurzen Zwischenaufenthalt im Watamu ging’s erneut zum Bamburi-Airfield und ins ASC-eigene Kimana-Game-Reserve, wo wir uns für einen Aufenthalt im Twiga-Luxus-Zeltcamp entschieden haben. Gleich nach der Landung im Kimana haben wir eine überaus nette und erfreuliche Überraschung erlebt, als uns der Fahrer (hinter dicker Sonnenbrille und mit Safarihut kaum erkennbar) fragte, ob und wann wir schon in Kenia gewesen seien. Als wir ihm erzählten, dass wir bereits mehrere Wochensafaris hinter uns hätten, fragte er nach den Fahrern, um sich schließlich als Omar, jenem Fahrer, der uns 1995 auf der Nord-Kenya-Safari gefahren hatte und der für uns der beste Game-Driver überhaupt war, erkennen zu geben. Er konnte sich an uns erinnern und die Wiedersehensfreude war beidseits groß. So groß, dass wir uns für die beiden darauffolgenden Tagen nach Rücksprache mit dem Leiter des Twiga-Camps, Karsten (einem überaus sympathischen und kompetenten Crocodile-Dundee-Typen mit Lederhut und ärmelloser Lederweste) anstelle der üblichen Pirschfahrten einen Jeep mit Omar als Fahrer mieteten und so individuell auf Pirschfahrt gingen – ein tolles Erlebnis! Unvergesslich ist das Twiga-Camp wegen seiner exklusiven Zelte, der ausgezeichneten Verpflegung und dem einzigartigen Frühstück am Hippopool mit direktem Blick auf den schneebedeckten Kili! Dass das Camp völlig frei und ohne Zaun in der Wildnis liegt, konnten wir gleich in der ersten Nacht um 03.00 Uhr morgens mit eigenen Augen sehen, als keine 2 Meter neben unserem Zelt 3 Flusspferde mehr als eine halbe Stunde gemütlich grasten und wir sie im hellen Mondschein herrlich beobachten konnten.
Zurück im Strandhotel genossen wir einige Tage das süße Nichtstun in der traumhaften Bucht von Watamu, ehe wir vom Flughafen Malindi auf die nordkenianische Insel Lamu flogen (Anmerkung: Diesen Teil unserer Reise haben wir beim ASC in seiner Eigenschaft als allgemeines Reisebüro gebucht, da Lamu nicht im normalen ASC-Programm aufscheint). Lamu ist wahrhaft sehenswert, hier gehen die Uhren noch anders: Man fühlt sich um mindestens 200 Jahre zurückversetzt, auf der Insel gibt es auch heute noch keine Autos, lediglich Esel und die klassischen Dhaus dienen den Einheimischen und den wenigen Touristen als Transportmittel. Die großteils islamische Bevölkerung ist überaus freundlich und hilfsbereit, soferne man die üblichen Standesregeln im Umgang mit Menschen des islamischen Glaubens beachtet. Aufgrund einer Flugplanänderung hatten wir auch das Hotel in Lamu kurzfristig wechseln müssen, worüber wir zunächst nicht sehr erfreut waren, dann aber eigentlich feststellen mussten, dass dies unser Glück war, weil wir so in ein wirklich landestypisches und gemütliches Hotel mitten in der Stadt Lamu gekommen sind. Eine ganztägige Dhaufahrt brachte uns die Schönheit der Inselwelt rund um die Hauptinsel Lamu sowie die riesigen Mangrovensümpfe näher.
Die letzten paar Tage verbrachten wir wieder am Strand in Watamu, wobei wir auf eigene Faust (Taxi) noch 2 Halbtagesausflüge nach Malindi machten, wo wir unsere Safarikleidung nach Maß und zu überaus günstigen Preisen (eine Empfehlung von Herrn Marx und seiner Frau – an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für den heißen Tipp!) für die kommenden Urlaube und Safaris komplett erneuerten!
Es ist kaum zu glauben, wie schnell 4 Wochen vergehen können, wenn wirklich „alles passt“ und wie erholt man dann in den Alltag zurückkehrt! Der Rückflug ist ebenso angenehm verlaufen, wie der Hinflug, einziger Wermutstropfen ist hier leider immer wieder die übergenaue und beinahe schon lästige, weil übergenaue Gepäckskontrolle beim Einchecken vor dem Rückflug (kaum jemand, der diesen Kontrollen ohne Bezahlung für Übergepäck entgeht), doch nach einem so traumhaften Urlaub kann einen so eine Kleinigkeit nicht aus der Ruhe bringen!