Silvester im Seahorse (2002/2003)
Jahreswechsel 2002/2003 unter Kenias Sonne. Nachdem wir in den letzten Jahren zu Silvester stets verreist waren, hätten wir für Silvester 2002/2003 eigentlich wieder einmal ein „Heimspiel“ geplant gehabt. Je näher jedoch der Jahreswechsel rückte und je unwirtlicher das Wetter hierzulande wurde, desto größer wurde auch das Fernweh. Den letzten 4-wöchigen Keniaaufenthalt vom April noch in „warmer“ Erinnerung (wir berichteten darüber ausführlich), haben wir uns dann doch bei „unseren“ Damen im Salzburger ASC-Büro nach Rest-Möglichkeiten für den Jahreswechsel erkundigt, wobei wir aufgrund der zu dieser Zeit herrschenden Hochsaison eigentlich wenig Hoffnung hegten. Anfang Dezember kam dann aber die „erlösende“ Nachricht von Beatrix Aschenwald, dass wir für den Abflug 27.12. ex Wien und Rückflug am 05.01. via Frankfurt mit Anschlussflug nach Salzburg sogar noch Plätze in der Royal-Class bekommen könnten, und zwar für das Seahorse und das dazu noch zu einem sensationellen Preis! Ohne zu zögern haben wir gebucht, zumal wir ohnedies bereits mehrmals versucht hatten, zumindest probeweise einmal für einige Tage ins Seahorse zu gehen, doch war dies aus den verschiedensten Gründen bislang nie gelungen.
So haben wir dann Wien bei tiefwinterlichen Bedingungen am 27.12. verlassen und sind nach einem gewohnt erstklassigen Flug mit dem Airbus A 310-300 der ASA, auf dem
wir diesmal in prominenter Begleitung waren, da sich Wolfgang Ambros mit Gattin sowie ein Teil der österreichischen Band „EAV“ ebenfalls mit uns in der Royal-Class nach Mombasa begaben, im „ewigen Sommer“ gelandet. Nach dem raschen Auschecken haben wir nach knapp 1-stündiger Fahrt das Seahorse am Kilifi-Creek erreicht. Gleich bei der Begrüßung stellten wir fest, dass es sich beim Managerpaar Claudia und Dirk, um altbekannte Gesichter handelte, waren sie doch noch im April 2002 in der Zebra-Lodge im ASC-Kimana-Game-Sanctuary tätig, Dirk kannten wir überhaupt schon aus seiner Zeit davor im ASC-eigenen Mara Buffalo Camp in der Massai Mara.
Verwöhnt von der herrlichen Anlage des Watamu Beach (immerhin haben wir 7 herrliche Urlaube dort verbracht), waren wir natürlich überaus neugierig auf diese kleine, etwas abgelegen Anlage am Kilifi-Creek. Schon der erste Eindruck war überaus positiv, handelt es sich doch beim Seahorse um eine kleine, gemütliche Anlage mit lediglich 40 überaus geräumigen und wirklich ruhig, inmitten eines wunderbaren Palmenhains gelegenen Bungalows. Die Bungalows wurden entlang eines kleinen „Tales“, das direkt in den Kilifi-Creek mündet, links und rechts an die Hügel gebettet und garantieren Entspannung total. Der Creek (Meeresarm) bietet gegenüber dem offenen Meer den Vorteil, dass man ganztägig schwimmen kann, was ja an der Küste infolge der hohen Wasserschwankungen im Zuge der Gezeitenwechsel nicht durchgehend gewährleistet ist. Überhaupt hat der Creek besondere landschaftliche Reize, ist er doch von Mangrovenwäldern umgeben, die wasserseitig direkt bis an die Hotelanlage reichen. Das Seahorse ist mit Sicherheit ein Paradies für Ruhesuchende (Nachteil für „Shopping-Fanatiker“ und „Disco-Freaks“ hingegen: Bis Kilifi ist ein ca. 20-minütiger Fußmarsch erforderlich), Individualisten (es herrscht absolut ungezwungene und lockere Atmosphäre) und Wassersportler (es gibt hier eine Vielzahl von Wassersportgeräten, vom Katamaran über Surfbretter bis hin zu kleinen Segeljollen, die dem Gast kostenlos zur Verfügung stehen. Ungeübte können sich dabei fachmännisch einschulen lassen und werden auf Wunsch bei ihren Sportaktivitäten auch begleitet). Ein besonderer Geheimtipp sollte das Seahorse aber immer mehr für Feinschmecker werden, denn sowohl das reichhaltige Mittagsbuffet als auch das 6-gängige Abendmenü sind ein wahrer Genuss. Das ist mit Sicherheit das Verdienst von Claudia, die hier mit einem tollen Erfolg besonderes Augenmerk auf perfekte und stilvolle Verpflegung legt. Völlig zu Recht ist der Kilifi-Creek und das Seahorse für die herrlichen Sonnenuntergänge bekannt, denn die sind direkt an der Küste bei Weitem so schön, weil ja die Sonne bekanntlich im Westen untergeht, die kenianische Küste jedoch nach Osten gerichtet ist.
Wenn wir diesmal aufgrund des nur 10-tägigen Aufenthaltes auch keine richtige Safari gebucht hatten, so haben wir doch die Annehmlichkeiten des Leisure-Passes ausgenutzt und eine kombinierte Mombasa- und Bamburi-Tour gebucht, wobei wir insbesondere vom Bamburi-Park, der auf dem ehemaligen Gelände einer immer noch aktiven, großen Zementfabrik errichtet wurde und wo der Besucher erste Eindrücke von der herrlichen Tierwelt und Natur Kenias sammeln kann, begeistert waren. Im Eintrittspreis inkludiert ist ein Guide, der mit überraschend guten Sprachkenntnissen hervorragende Informationen bietet. Besonders geeignet erschien uns Bamburi auch für Kinder, da hier die Tiere trotz der Tatsache, dass sie sich frei bewegen können und somit echte Wildtiere sind, an den Menschen gewöhnt sind und sich im Einzelfall berühren lassen. Die Giraffen kann man zu vorgegebenen Zeiten sogar selbst füttern und sie sind so neugierig, dass sie ihre Schnauze direkt an die Kamera drücken Foto links). Mombasa hat sich in den letzten 10 Jahren nicht wesentlich verändert und – Gott sei Dank – trotz des doch regen Tourismus kaum etwas von seinem typischen afrikanischen Flair verloren!
Ein Höhepunkt für uns war sicherlich der bereits in Österreich gebuchte und dringend zu empfehlende 1-tägige Exklusiv-Charter der MY Mtwapa. Entgegen unseren Erwartungen und der allgemeinen Meinung ist das Chartern einer Segelyacht mit Skipper und Besatzung beim ASC ein echtes und noch dazu preiswertes Vergnügen! Hotelmanager Dirk fungiert als fachkundiger und erfahrener Skipper. Trotz der respektablen Windstärke zwischen 5 und 6 entpuppten auch wir „Landratten“ uns als absolut taugliche „Seebären“ und werden diese positiven Erfahrungen daher bei unserem nächsten Aufenthalt im kommenden Mai in Kenia fortsetzen (noch vor Antritt dieser Reise haben wir am 24.12. bereits wieder 4 Wochen Kenia und Tansania inklusive 2-er Individualsafaris gebucht – mittlerweile wurde diese Buchung um einen 1-tägige Exklusiv-Charter der MY Mtwapa ergänzt).
Zur Royal-Class der African Safari Airways (ASA) sei an dieser Stelle abschließend angemerkt, dass sie seit unserer letzten Reise im April 2002 nicht unwesentlich aufgewertet wurde, da jetzt neben allen sonstigen Annehmlichkeiten sowohl beim Abflug in Europa als auch in Mombasa noch die Benützung der Flughafen-Lounges inkludiert ist und bis zu 3 Tage vor Abflug im Hotel in Kenia aus einer Vielzahl erstklassiger Menüs bereits jenes für den Heimflug ausgewählt werden kann!
Die Rückkehr nach Europa am 06. Jänner war wie immer schwer, angesichts des doch schon greifbar nahen nächsten Kenia-Aufenthaltes mit dem ASC im Mai dieses Jahres (wir werden natürlich wieder berichten!) aber nur halb so schlimm!